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Heilmittel
Der Bad Camberger Lehm – das „braune Gold“ des Kneippheilbads

Der Bad Camberger Lehm ist ein natürliches, ortsgebundenes Heilmittel und verleiht dem seit 1927 bestehenden Kneippheilbad Bad Camberg ein besonderes Alleinstellungsmerkmal unter den deutschen Kurorten.
Über viele Jahrzehnte wurde der vom Deutschen Heilbäderverband anerkannte Heillehm in den traditionsreichen Kurheimen „Goldener Grund“ und „Haus Hildegard“ erfolgreich angewendet. Heute können die wohltuenden Behandlungen mit dem Camberger Lehm im neu eröffneten Badehaus erlebt werden.
Viele Bad Cambergerinnen und Bad Camberger sowie zahlreiche Stammgäste vertrauen auf die heilende Wirkung des sogenannten „braunen Goldes“. Der Lehm wird kalt auf die betroffenen Körperstellen aufgetragen und entfaltet dort seine vielfältigen Heilkräfte.
Die Wirkungsweise
Der Bad Camberger Lehm wirkt:
entzündungshemmend, abschwellend und entstauend,
schmerz- und juckreizstillend, wundheilend,
entschlackend und entgiftend,
stoffwechselregulierend, ausleitend,
selbstheilungskräftestärkend und entspannend.
Was im Körper geschieht
Beim Auftragen des kühlenden Lehms verengen sich zunächst die Blutgefäße. Der Stoffwechsel im betroffenen Bereich verlangsamt sich, Entzündungen und Schwellungen klingen ab – Schmerzen lassen nach.
Bleibt der Wickel längher liegen, beginnen die Regulationsmechanismen des Organismus diesen “Kälteschock” auszugleichen: Die Gefäße erweitern sich wieder, die Durchblutung nimmt zu und es entsteht ein wohltuender Wärmestau. Diese Tiefenwärme dringt in Muskulatur und Gelenke ein und entfaltet dort ihre heilende Wirkung.
Durch den angeregten Stoffwechsel werden die betroffenen Bereiche optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt – gleichzeitig werden Stoffwechselrückstände und Giftstoffe schneller ausgeschwemmt. Interessanterweise regen feucht-kalte Erdanwendungen die Eigenwärmebildung des Körpers sogar stärker an als feucht-warme Anwendungen.
Wissenschaftlich bestätigt
Die medizinische Wirksamkeit des Bad Camberger Lehms wurde erstmals 2009 durch eine wissenschaftliche Studie unter der Leitung des Bad Camberger Badearztes Prof. Dr. Peter Gündling nachgewiesen. Gemeinsam mit der damaligen Doktorandin Dr. med. Karin Redlich wies er in der Studie „Wirkung von Lehmpackungen auf Stauungsbeschwerden und Lebensqualität von Patienten mit chronisch venöser Insuffizienz“ positive Effekte des Camberger Lehms nach.