Digitales

Limburg-Weilburg beim Glasfaserausbau in Hessen vorne


Das sogenannte Lückenschluss-Programm richtet sich an kleinere und bislang unterversorgte Gebiete. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat den Förderbescheid des Landes an den Ersten Kreisbeigeordneten Jörg Sauer im Beisein der Bürgermeister der Stadt Bad Camberg, Daniel Rühl, und der Gemeinde Elz, Matthias Schmidt, überreicht.

„Für die Modernisierung unseres Standorts und unserer Zukunftsbranche Digitalwirtschaft ist eine leistungsfähige digitale Infrastruktur entscheidend, da künftig auch durch den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Datenübertragung schneller benötigt wird. Gemeinsam arbeiten wir daran, flächendeckend leistungsfähige Glasfasernetze bis 2030 zur Verfügung zu stellen und für zukünftige Anforderungen adäquat vorzubereiten. Wir werden den ländlichen Raum als Zukunftsraum entwickeln“, bekräftigte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus. Sie betonte, dass nach Angaben des Gigabit-Grundbuchs der Landkreis in Hessen beim Ausbau führend sei. Mit Stand Ende 2024 sind fast zwei Drittel (64 Prozent) der Haushalte in Limburg-Weilburg an das Glasfasernetz angeschlossen.

Seitens des Landkreises dankte der Erste Kreisbeigeordnete Sauer für die finanzielle und inhaltliche Unterstützung. „Ein leistungsfähiges, flächendeckendes Glasfasernetz ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Gestaltung der Zukunft, gerade im ländlichen Raum“, so Sauer. Diese auch finanzielle Mammutaufgabe sei ohne die Förderung nicht zu bewältigen.

Die Gesamtkosten dieses Projekts belaufen sich auf insgesamt 1,6 Millionen Euro. Der Bund trägt 800.000 Euro, das Land 640.000 Euro und die Kommune etwa 160.000 Euro. Konkret sollen dadurch im Landkreis rund 350 Haushalte sowie verschiedene Gewerbeeinrichtungen mittels zukunftsfähiger Glasfaser angebunden werden.

Glasfaserausbau in Schwickershausen nun gesichert - Dombach soll folgen

Auch Bürgermeister Daniel Rühl sieht die Förderung durch Bund und Land als elementar an: „Ein ganz herzliches Dankeschön für die wichtige Landesförderung. Eigenständig würden wir als Stadt den weiteren Glasfaserausbau nicht stemmen können. Wir sind zwar in Bad Camberg größtenteils bereits ausgebaut, doch die beiden kleinsten Stadtteile Dombach und Schwickershausen bereiteten uns Sorgen, nachdem die Deutsche Giganetz die eigenwirtschaftliche Ausbauzusage mit der Begründung der Unwirtschaftlichkeit im vorigen Sommer zurückgezogen hatte. Für Schwickershausen sind wir nun mit der Bescheidübergabe einen wesentlichen Schritt weitergekommen. Jetzt hoffen wir noch auf die Förderzusage für Dombach, damit alle Stadtteile gleichermaßen mit Glasfaser versorgt werden.“ Nach dem Rückzug der Deutschen Giganetz wurden beide Stadtteile förderfähig, da diese ansonsten als unterversorgt gelten würden.

Martin Rudersdorf, Breitbandkoordinator des Landkreises Limburg-Weilburg, ist optimistisch. Für Dombach liege der Förderbescheid des Bundes bereits vor, er erwarte in Kürze auch den des Landes. „Wenn dieser eintrifft, werden die beiden noch nicht ausgebauten Bad Camberger Stadtteile Schwickershausen und Dombach umgehend gemeinsam ausgeschrieben. Wir rechnen mit dem Baubeginn in beiden Stadtteilen im nächsten Jahr.“

Da nach den Förderrichtlinien jährlich nur für einen Stadtteil ein Förderantrag eingereicht werden kann, wurde dieser über den Landkreis aus dem Bundesförderprogramm „Gigabit 2.0“ zunächst für Schwickershausen gestellt. Dieser Förderantrag wurde durch den Bund bereits im September 2024 positiv beschieden. Nun, nach dem Erhalt des Förderbescheids des Landes für das sogenannte Lückenschluss-Pilotprogramm in Höhe von 400.000 Euro ist der Glasfaserausbau in Schwickershausen gesichert. Bund und Land übernehmen zusammen 90 Prozent der Kosten, die Stadt Bad Camberg trägt einen Eigenanteil von zehn Prozent.

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur heute ist der Wirtschaftsmotor von morgen. Mit Stand Ende 2024 surfen nach Angaben des Gigabit-Grundbuchs inzwischen knapp 76 Prozent der Haushalte in Hessen gigabitfähig, also mit einer Übertragungsrate von mehr als 1.000 Mbit/s, damit liegt Hessen auf Platz 5 der Flächenländer. Bei der gigabitfähigen Versorgung der Gewerbegebiete liegt man gar auf Platz 3 unter allen Flächenländern. Beim echten Glasfaserausbau (FTTB/H) holte Hessen einen Platz auf und liegt mit knapp 32 Prozent der Haushalte auf Platz 8 der Flächenländer.

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