Rückbau Stauwehr

Rückbau des Stauwehrs am Emsbach zwischen Würges und der Kernstadt

Im Rahmen der geplanten Renaturierung des Emsbaches im Zusammenhang mit dem Neubau der Umgehung der B8 wird im Bereich der vorhandenen Staustufe Bad Camberg (Höhe Möbel Urban) ein Umgehungsgerinne angelegt. Das geplante Umgehungsgerinne hat eine Gesamtlänge von ca. 225 m. Die Ausgestaltung erfolgt naturnah durch eine unregelmäßige Ausbildung der Uferlinie mit wechselnden Böschungsneigungen, der Anordnung von Kolken und dem Einbau von Totholzelementen.

Zwischen dem Wehr der Layschen Mühle und der vorhandenen Staustufe Würges (Höhe Einmündung L3031 / B8) ist der Emsbach in Verbindung mit dem Bau der Staffelwasserkraftanlage inselförmig verwallt. Selbst bei einem Hochwasserereignis fließt das Wasser hier konzentriert ohne Ausuferung in das Vorland über das eingetiefte Gewässerprofil ab.

Durch den Einbau von Sohlschwellen soll das Gewässer auf einer Länge von ca. 430 m um 1,10 m bis 1,40 m angehoben werden. Im Bereich der Staustufe Würges erfolgt der Anschluss an die vorhandene Gewässersohle mit der Schüttung einer Rauhen Rampe. Das baufällige Betonbauwerk liegt genau in Fließrichtung des Emsbaches in der ursprünglichen Gewässerachse des Emsbach. Leider ist der Abriss der ehemaligen Staustufe als Überbleibsel aus unserer Nationalsozialistischen Vergangenheit nicht in der Ausgleichsmaßnahme des Bundes enthalten.

Das Staubauwerk steht seiner ehemaligen Bestimmung nach genau in der Gewässerachse des Emsbach und behindert den Gewässerabfluss insbesondere bei Hochwasserereignissen erheblich. Die ökologische Funktion des Gewässerrandstreifens sowie die Schaffung zusätzlichen Retentionsraumes, sind durch die Staustufe stark eingeschränkt bzw. nicht gegeben. Das Bauwerk liegt im Bereich der geplanten Rauen Rampe (Überwindung des Höhenunterschiedes zwischen dem Bereich der Sohlanhebung und dem bestehenden Gewässerlauf). Eine ausreichende seitliche Einbindung der Rampe (Steinschüttung und / oder Steinsetzung) ist durch die nicht vorhandene Uferböschung somit nicht möglich. Es besteht die Gefahr, dass das bereits marode Betonbauwerk durch den Bau der Sohlrampe einer erhöhten seitlichen Erosion ausgesetzt sein wird, welche zukünftig die Standfestigkeit der Wandscheibe als Ufermauer in Frage stellt. Durch die komplette Entfernung des Bauwerkes würde die Renaturierungsmaßnahme am Emsbach sinnvoll ergänzt. Dadurch ergibt sich eine ökologische Aufwertung und zusätzlicher Retentionsraum sowie die Wiederherstellung einer natürlichen Aue.

Die Renaturierungsarbeiten am Emsbach und der Rückbau des Stauwehrs werden durch die Untere Wasserbehörde des Landkreises Limburg-Weilburg fachlich begleitet. Naturschutzfachlich erfolgt die Begleitung der Maßnahmen durch ein extern beauftragtes naturschutzfachliches Planungsbüro.