Bayrischer Hof

Daniel Rühl: „Dieses Jahr steht beim Bayrischen Hof im Zeichen der Arbeit hinter den Kulissen“


„Wir wollen mit dem Abriss des alten Lichtspielhauses beginnen, damit die Bürger den Glauben an das Projekt nicht verlieren.“ Mit diesen Worten hatte Bürgermeister Daniel Rühl nach 30 Jahren Stillstand die Sanierungsmaßnahmen des Areals Bayrischer Hof angekündigt, die im Herbst 2024 gestartet wurden.  An Stelle des alten Kinos soll eine attraktive Außenfläche geschaffen und der Bayrische Hof selbst saniert werden.

Der Projektstart zur Modernisierung des Komplexes, den die Stadt 2018 erworben hatte, markiert einen Meilenstein in der Stadtentwicklung. Das „Tor zur Altstadt“ an der Einmündung Frankfurter Straße/Strackgasse, das allen Einheimischen und auch Durchreisenden ins Auge fällt, soll endlich in einen attraktiven  Zustand versetzt und mit Leben gefüllt werden. „Der Zerfall des historischen Eckgebäudes beeinträchtigte das städtische Erscheinungsbild. Nach dem erfolgten Abriss des alten Kinos stehen nun die nächsten Schritte auf dem Plan“, so Daniel Rühl. Der Erhalt des Komplexes soll durch eine denkmalgerechte Modernisierung erfolgen.

Durch die Stadtverordnetenversammlung wurden als grundsätzliche Festlegung Büroräume im ersten und zweiten Geschoss sowie ein Multifunktionsraum im Erdgeschoss beschlossen. Dort könnten kleinere Veranstaltungen eine Heimat finden. „Denn zwei Drittel der Sanierungskosten tragen Bund und Land, wenn es eine öffentliche Nutzung gibt“, erklärt der Bürgermeister. Die Sanierung mit anschließender öffentlicher Nutzung wird aus dem Programm „Lebendige Zentren“ gefördert – und das für die Städtebauförderung zuständige Ministerium (HMWEVW) erlaubte in Übereinstimmung mit den Denkmalschutzbehörden keinen Komplettabriss inklusive des maroden Bayrischen Hofs. „Die Herausforderungen sind groß, denn der bauliche Zustand des Bayrischeren Hofs ist denkbar schlecht, nachdem das Gebäude über viele Jahrzehnte leer stand“, schildert Daniel Rühl, der zurückblickt: „Seit dem Kauf durch die Stadt hat dieses Vorhaben die städtischen Gremien und die Verwaltung in vielen Sitzungen beschäftigt. Viele Überlegungen wurden diskutiert und Konzepte durch externe Büros erstellt. Deswegen haben wird seit meinem Amtsantritt verwaltungsintern einen Schwerpunkt daraufgelegt, schnellstmöglich mit diesem Projekt zu starten. Das Ziel ist dabei klar: Wir wollen mit dem Teilabriss, der anschließenden Sanierung des Eckgebäudes und durch die Anlage einer hochwertigen Freifläche mit Erlebbarkeit der Stadtmauer die Attraktivität dieses Bereiches deutlich erhöhen und den Aufenthaltscharakter unserer Altstadt damit stärken.“

Mit dem Abriss des alten Kinos ist der erste Schritt getätigt. Nun werden die Planungsleistungen zu den Einzelheiten der Sanierung und Modernisierung des Eckgebäudes ausgeschrieben und nach Auftragsvergabe durchgeführt. Hierbei handelt es sich um die Objektplanung sowie die Fachplanung des Tragwerks und der technischen Ausrüstung für die Sanierung des denkmalgeschützten Gesamtensembles Bayrischer Hof und des dazugehörigen ehemaligen Toilettenhäuschens inklusive angrenzendem Neubau am Eckgebäude. Bürgermeister Daniel Rühl: „Dieser Prozess wird nach dem Teilabriss voraussichtlich das ganze Jahr 2025 und Teile des Jahres 2026 in Anspruch nehmen. Wir wären hier gerne deutlich schneller und hätten uns gewünscht, dass sich die Sanierung des Eckgebäudes unmittelbar an die Abrissarbeiten angeschlossen hätte. Doch die Ausschreibungen und Planungen waren vorab nicht durchzuführen. Denn zunächst benötigten wir Klarheit über die Bausubstanz, die wir erst nach Abschluss der Abrissarbeiten erhalten konnten – und der lange Leerstand hat nicht geholfen, diese zu verbessern.“

Ursächlich für diesen langen Zeitraum, in dem die Bautätigkeit ruht, sind zudem rechtliche Vorgaben der Vergabeordnung (VGV) und Unterschwellenvergabeverordnung (UVgO; Planungsleistungen der zukünftigen Freifläche zwischen Bayrischem Hof und Kirche sowie des Grünen Platzes) bei der Ausschreibung der Planungsleistungen. „Dieser Zeitrahmen ist leider durch uns nicht zu beeinflussen. Doch diese Vergaben und die anschließenden Planungen bilden die Grundlage für das gesamte weitere Projekt, daher genießt hier Gründlichkeit oberste Priorität“, schildert Daniel Rühl.

Der Bad Camberger Bürgermeister blickt voraus: „Das neue Jahr wird beim Bayrischen Hof also zunächst von der Arbeit hinter den Kulissen geprägt sein, bevor dann voraussichtlich Mitte des nächsten Jahres die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden können, um dieses Projekt nach jahrzehntelangen Diskussionen endlich einem guten Ende zuzuführen. Wir wollen kein Stückwerk, sondern mit einem Gesamtprojekt einen repräsentativen Komplex schaffen, der unser Stadtbild an der B8 und als ,Tor zur Altstadt‘ prägt und deutlich aufwertet.“

Pressekontakt

Keine Mitarbeitende gefunden.