Gedenken

Erinnern und nicht vergessen: Stadtjugend- und Seniorenpflege lädt zum Stolpersteine-Putzen in der Altstadt Bad Camberg ein


Die Stadt blickt auf eine lange jüdische Geschichte zurück: Einst lebte im damaligen Camberg eine der größten jüdischen Gemeinden im Kreis Limburg. Im Jahr 1925 wurden 72 jüdische Einwohner gezählt, 1933 waren es noch 63. Doch ab 1933 nahm ihre Zahl stetig ab – durch zunehmende Entrechtung, Ausgrenzung und Repressalien flohen viele, insbesondere jüngere Menschen, aus Deutschland.

In der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 wurden deutschlandweit mehr als 1.400 Synagogen, Betstuben und Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe zerstört – auch in Bad Camberg. Hier wurde die Synagoge in der Schmiedgasse zerstört. Wohnungen und Geschäfte jüdischer Familien wurden geplündert, ihre Bewohner überfallen und zum Teil schwer misshandelt. Ende 1942 lebte kein einziger jüdischer Mensch mehr in Camberg. Damit ging eine mehr als 300-jährige Gemeinde, die das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Stadt entscheidend mitgeprägt hatte, auf grausame Weise verloren.

Auch an Menschen, die unter dem NS-Regime als „lebensunwert“ galten – etwa aufgrund geistiger oder körperlicher Einschränkungen –, soll mit dieser Aktion erinnert werden.

Die Stolpersteine in der Bad Camberger Altstadt sind ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen. Sie werden im Rahmen der Aktion gemeinsam gereinigt und poliert, um die Namen und Schicksale der Opfer wieder sichtbar zu machen.

 Anmeldung (erwünscht): Telefon 06434 202-142 oder per Mail an stadjugendpflege@bad-camberg.de

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