Rathaus der Stadt Bad Camberg

Am historischen Amthof finden derzeit wieder Sanierungsarbeiten an der Fassade statt.


Das geschichtsträchtige schmucke Gebäude mit seiner über 700jährigen Baugeschichte weist insbesondere auf den „Wetterseiten“ Schäden auf. Hier wurden seit der letzten Sanierung in den 90er Jahren einige Hölzer so stark vom Schlagregen in Mitleidenschaft gezogen, dass nun einige Schwellen ausgetaucht werden müssen. Für diese sensiblen Eingriffe in die bedeutsame Gebäudesubstanz wurde der erfahrene heimische Fachwerkspezialist Hermann Birkenfeld beauftragt. Die ergänzenden Spengler- und Dachdeckerarbeiten werden vom Camberger Dachdecker betrieb Brendel ausgeführt.

Damit das Schmuckstück bald wieder in seinem alten Glanz erstrahlt, erfolgen gleichzeitig auch die Malerarbeiten. Bemerkenswert hierbei ist, dass die beiden Bauhofmaler Thomas Frömming und Alfred Höncher nun schon im vierten Jahr die Sommermonate nutzen, um diese diffizile Fachwerkmalerei Zug um Zug fachgerecht auszuführen. Immerhin weist das Gebäude insgesamt 145m Sichtfachwerk auf.

Die größte Herausforderung wartet auf die zwei Maler in den nächsten Jahren, wenn es an die Südfassade geht, die gleichzeitig auch die schmuckvollste Seite darstellt: Hier ist von Süden betrachtet, links der „Heiden-Bau“ der älteste Teil, 1605 von Amtmann Lubert von Heiden errichtet. Sein Wappen und das seiner Ehefrau Ursula von Schöneberg sind in den Brüstungsfeldern vorhanden. Wie auch an den anderen Gebäudeteilen ziehen sich neben Mannfiguren hochgestellte Andreaskreuze über zwei Gefache am Stockwerk hin, wie sie häufig im Camberger Fachwerk zu finden sind. Kunstvolle Eckständer mit Lebensbäumen, in denen aus Vasen neues Leben entsprießt, rahmen die Fassade ein.