Seniorenarbeit

Kommunale Seniorenarbeit

Wir möchten den Blick auf die „Senioren“ verändern. Es geht nicht mehr allein nur um Defizite und Las-ter. Es muss eine neue Definition vom Alter geschaffen werden – gerade im Hinblick auf die physische und psychische Leistungsfähigkeit der „neuen“ Alten. Man spricht heutzutage viel mehr von den „jungen Alten“ (60 bis 80 Jahre), die zunehmend gesund und gebildet sind und über ein großes Zeitbudget verfügen. Sie nehmen mehr und mehr eine zentrale Rolle in der „alternden Gesellschaft“ ein. Dazu ist es allerdings erforderlich, durch frühzeitige Prävention (für ein gesundes Altern) und Gesundheitsförderung, sowie Bildungsangebote, die Gesundheit und das Wohlbefinden älterer Menschen zu erhalten. Auch möchten wir ihre Potenziale, z.B. im Rahmen bürgerschaftlichen Engagements, politischer und gesellschaftlicher Teilhabe nutzen. Auch Aktivitäten, die die Beziehungen zwischen den Generationen in den Vordergrund stellen, werden für die Seniorenarbeit der Stadt Bad Camberg immer mehr von großer Bedeutung.

Was beinhaltet eigentlich die Seniorenarbeit der Stadt Bad Camberg?

  • Erhaltung bzw. Verbesserung der Lebensqualität im Alter
  • Teilhabemöglichkeiten am gesellschaftlichen Leben sicherstellen z.B. durch Hinwirken auf barrierefreie öffentliche Räume
  • Förderung generationsübergrei-fender Projekte
  • Motivation älterer Menschen, mit ihren vielfältigen Fähigkeiten und Kompetenzen durch Übernahme sozialer Verantwortung einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten.
  • Sensibilisierung aller Bürger auf die Anliegen der Senioren durch Öffentlichkeitsarbeit im Einvernehmen des Magistrats.

Seniorenarbeit bezieht sich primär auf die soziale Arbeit, die für ältere Mitglieder der Gesellschaft geleistet wird. Sie soll die Aktivierung und Förderung vorhandener Fähigkeiten unterstützen und die Selbstorganisation und Selbsthilfe älterer Menschen stärken. Das Ziel der Seniorenarbeit in Gemeinden ist, älteren Menschen Betätigung zu ermöglichen sowie die soziale Einbindungzu sichern oder ggf. wiederherzustellen. Seniorenarbeit dient dazu, dem dadurch drohenden Verlust von Selbstständigkeit und Selbstbestimmung entgegenzuwirken (z.B. durch generationsübergreifende Projekte) und somit soziale Kontakte zu fördern, gleichsam aber auch das Wissen und die Erfahrung älterer Menschen zu nutzen, um sie jüngeren zuzuführen. Oder modernes Wissen der jüngeren Generation an die Ältere weiterzugeben. Seniorenarbeit sollte die Lebensqualität älterer Menschen auf vielfältige Weise verbessern. Das „Kuratorium Deutsche Altershilfe“ nennt beispielhaft sechs Themenfelder, die dazu geeignet sind, Senioren Unterstützung zu geben:

  1. Engagement Förderung und Partizipation mit dem Fokus auf der Stärkung der Selbstorganisationskräfte älterer Menschen und dem Aufbau sozialer Netzwerke.
    Bedeutet: Es werden Möglichkeiten geschaffen, um Aktivitäten für Senioren attraktiv zu machen und sie dazu zu animieren, auch selbst Kontakte zu nutzen, um sich zu beschäftigen.
  2. Nachbarschaft/Wohnen in den Stadtteilen
    Bedeutet: Senioren sollen Teil der Nachbarschaft werden, anstatt sich zurückzuziehen bzw. sollen aktiv in das Nachbarschaftsleben integriert werden.
  3. Medienarbeit: Die Rolle älterer Menschen in der digitalen Gesellschaft
    Bedeutet: Senioren sollen an die Nutzung digitaler Medien herangeführt werden, um darüber Kontakte zu knüpfen und Informationen zu erhalten.
  4. Altersbilder/Vermeidung von Altersdiskriminierung
    Bedeutet: Die Wünsche und Anforderungen von Senioren müssen stärker in der Gesellschaft wahrgenommen, akzeptiert und umgesetzt werden.
  5. Verbraucherschutz und Transparenz
    Bedeutet: Senioren müssen so gut wie möglich vor Vorteilsnahme geschützt werden. Angebote und Verträge sollten seniorengerecht formuliert sein. Senioren benötigen Unterstützung beim Ausfüllen.
  6. Freizeit, Bildung, Kultur, Sport und Beschäftigung
    Bedeutet: Senioren benötigen Unterstützung und Angebote, um Körper und Geist zu beschäftigen